Das Musical besuchte und bespricht Anna Burkhardt
Am Montag, den 24. Juni 2019, wurde das weltberühmte Broadway-Musical „Nine-to-Five“, von mehr als 200 Mitwirkenden der Dreieichschule, in der neuen Stadthalle Langen, um 19 Uhr erstaufgeführt. Das Musical basiert auf dem gleichnamigen Film aus den Achtzigern und handelt von Freundschaft und Rache.
Die Story spielt in den späten Siebzigern und handelt von drei Frauen, die während ihrer Arbeit in der Firma „Consolidated“ mit Problemen wie Geschlechterdiskriminierung, sexuelle Belästigung und Vorurteile gegen Frauen zu kämpfen haben.
Violet Newstead (Stella Inderwiesen), eine Witwe, alleinerziehende Mutter und Büroleiterin bei „Consolidated“ fühlt sich von ihrem Boss, Franklin Hart Jr. (Florian Tront) zu Unrecht behandelt, da dieser sie als sein „Mädel“ bezeichnet. Noch schlimmere Frustration bereitet ihr der Sachverhalt, dass nicht sie, sondern ein Kollege, den sie selbst ausgebildet hat, lediglich auf Grund seines Geschlechts, befördert wird.
Doralee Rhodes (Antonia Schach), ein hübsches „Cowboy-Girl“ aus Texas und Sekretärin wird von Franklin Hart Jr. sexuell belästigt. Ihr Leben wird ihr zudem durch das, von ihrem Boss verbreitete, Gerücht, sie hätten ein Verhältnis miteinander, erschwert, da sie deswegen von ihren Kolleginnen geschnitten wird.
Judy Bernly (Alina Karadza), die dank ihres gefälschten Lebenslaufes ebenfalls einen Job als Sekretärin erhält, ist neu in der Firma und soll nun von Violet eingearbeitet werden. Ihre Verzweiflung wird ebenfalls von einem Mann verursacht. Dick, ihr Gatte, der eine Affäre beginnt, trennt sich von ihr und reicht die Scheidung ein.
Die drei Frauen freunden sich schnell an, nachdem ihnen klar wird, dass sie von ihrem „sexistischen, egoistischen und engstirnigen“ Boss unfair behandelt werden und schmieden einen genialen Plan, wie sie Hart Jr. bloßstellen und die „Kontrolle“ übernehmen können, um für ehrliche und faire Arbeitsbedingungen, nicht nur für sich selbst, sondern auch für das ganze Team zu sorgen.
Am Musical waren über 200 Mitwirkende beteiligt:
Musikklassen der 7.- 9. Jahrgangsstufe, der Chor der Klassen 5-12, Hit-it!, DSL-Strings, Combo nebst Tänzern wirkten mit, DSL Sounds & Lights sowie das Bühnenbild der Klasse 9A sorgten für ein tolles Ambiente, nicht zu vergessen die Schauspieler und Lehrkräfte. Unschwer lässt sich erkennen, wieviel Aufwand, Zeit und somit Engagement in das Großprojekt der Dreieichschule, sowohl von Schülern als auch Lehrern investiert wurde.
Herausragend ist die ausgezeichnete schauspielerische Leistung aller Darsteller. Natürlich glänzen hier besonders die drei Hauptdarstellerinnen und der Hauptdarsteller: Stella Inderwiesen, Antonia Schach und Alina Karadza sowie Florian Tront, die ihre Rolle mit einer unglaublichen Leichtigkeit und Souveränität umsetzen.
Es werden Gesang und Tanz mit Schauspiel verbunden und das nicht nur auf der Bühne. Unterstützt werden die Hauptdarsteller von Tänzern, die akrobatische Elemente einbauen. Musiker, die auf sehr hohem Niveau spielen und für Livemusik sorgen, reißen das Publikum mit. Der Zuschauer hat das Gefühl in die Welt der wilden Siebziger einzutauchen.
Beeindruckend ist das sehr gut durchdachte Bühnenbild, dessen Umsetzung eines weltberühmten Musicals auf der Bühne der Stadthalle sehr gelungen ist. So stört beispielsweise das Fehlen eines Aufzugs als Requisit in einer Szene nicht, da er durch Gestik der Schauspieler und Soundeffekte erkennbar wird.
Außerdem ist das bereits im Original sehr humorvolle Musical durch die Schauspieler unglaublich gut umgesetzt. Legendär ist die Szene in der Herr Volpert als Leiche mit einem wirklich einzigartigen Gesichtsausdruck begeistert. Das Publikum bedankt sich für diese Szene mit begeistertem Applaus.
Zusammenfassend bin ich der Überzeugung, dass sich ein Besuch des Musicals auf jeden Fall lohnt, da Musik, Gesang, Tanz und Bühnenbild hervorragend aufeinander abgestimmt sind und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Premierengalerie mit ganz vielen Fotos von Mahmoud Moustafa
Langener Zeitung/op-online: „Dreieichschüler begeistern…“