Über Pfingsten war es wieder soweit, es ging endlich auf Romfahrt, zweifelsohne der Höhepunkt einer jeden Lateiner-Karriere hier an der Dreieichschule. Dieses Mal hatte die Fahrt noch ein zusätzliches Highlight zu bieten: Zum ersten Mal ging es auch zu einem Tagesausflug ins etwa 3 Stunde südlich von Rom gelegene und 79 n.Chr. vom Vesuvausbruch zerstörte Pompeji.
Doch zunächst hatte auch Rom genug Spannendes zu bieten: Ein Schwerpunkt ist für uns Lateiner natürlich immer das antike Rom. Aber dass es neben dem allseits bekannten Kolosseum oder Forum Romanum in Rom an fast jeder Ecke noch weitere, teilweise überraschend gut erhaltene Bauwerke aus der Antike zu sehen gibt, wie zum Beispiel das Pantheon, fast unverändert seit über 2000 Jahren, erstaunte auch die Schüler. Im Laufe der Woche sahen wir aber außerdem noch einige weitere Foren, z.B. das Augustusforum, einige Thermenanlagen, mal als teilerhaltene Ruine, mal als rekonstruiertes Museumsgebäude, und besonders beeindruckend umgebaut zu der Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri, den Palatin, das Marcellus-Theater, zwei Kaisergrabstätten in Form des Augustusmausoleums und dem heute unter dem Namen Engelsburg bekannten Hadriansmausoleums, aber auch die heute so unspektakuläre Wiese, wo sich früher der Circus Maximus befand. Im Nationalmuseum konnten wir dann noch einige der berühmtesten Statuen der Antike im Original bewundern, so zum Beispiel den Augustus als Pontifex Maximus oder den verletzten Faustkämpfer in Bronze oder den Diskuswerfer von Myron. Nach einigen Kilometern in der Junihitze Italiens haben wir dann allerdings nach der Führung über den Kapitolsplatz die kapitolinische Wölfin mit den Zwillingen Romulus und Remus Wölfin sein lassen und sind bei 30°C abends lieber in den „hauseigenen“ Swimmingpool gesprungen.
Aber auf der Romfahrt, die schließlich seit Jahren Herr Hohmann begleitet, darf natürlich auch das christliche Rom nicht zu kurz kommen. So durfte auch in diesem Jahr der Vatikan nicht fehlen. Hier statten wir traditionell den Vatikanischen Museen einen Besuch ab, denn kein Schüler soll Rom verlassen haben, ohne die berühmte Schule von Athen von Raffael oder die Laokoon-Statuengruppe oder den Fußboden… und die von Michelangelo grandios gestaltete Decke der Sixtinischen Kapelle bestaunt zu haben. Und der Petersdom, bei dem einige sogar die Kuppel bestiegen haben, ist für jede Schülergruppe wieder ein Erlebnis der Sonderklasse – viele bleiben beim ersten Eintreten in diese prächtige Kirche, immerhin seit Jahrhunderten Zentrum der katholischen Welt, wie vom Donner gerührt stehen und wissen gar nicht, wie sie so viel Prunk auf einmal in sich aufnehmen sollen.
Doch auch das modernere Rom mit der aus Illuminati bekannten Piazza Navona, der Spanischen Treppe oder dem Trevi-Brunnen und den vielen, vielen Eisdielen und Pizzerien wurde ausgiebig erkundet. Als besonderer Geheimtipp stellte sich dabei die Aussicht von der Aussichtsplattform auf der „Schreibmaschine“, dem Denkmal für Vittorio Emanuele II, heraus, von der man einen grandiosen Blick vor allem über das Forum Romanum und die Kaiserforen inklusive der Trajansmärkte und der Trajanssäule hat.
Am vorletzten Tag war es dann auch Zeit, nach Pompeji zu fahren. Auch dort waren die Temperaturen nicht gnädig mit uns, und so waren die Stunden auf den über fast 2000 Jahre von der Vulkanasche des Vesuvs konservierten Straßen der antiken Kleinstadt Pompeji durchaus eine Herausforderung. Die vielen unglaublich gut erhaltenen Wandmalereien und Bodenmosaike machten die Hitze aber zumindest teilweise wett, und auch das pompejanische Lupanar war ein besonderer Besuchsort, den man nicht auf jeder Klassenfahrt sieht (hoffentlich!).
Am Pfingstdienstag ging es dann zurück in das deutlich kühlere Frankfurt, und die Lateiner können nun stolz von sich und Rom behaupten: VENI VIDI VICI! – denn sie alle haben mit ihrer Klausurersatzleistung in Form eines Reiseführers und einer Reiseleitung in Rom ihr Latinum bestanden!
Bella Roma – die Galerie