Auch gegen Ende des Schuljahres zeigt sich die AG „Schule gegen Rassismus, Schule mit Courage“ noch deutlich kreativ: Anlässlich des Anne Frank Tages findet eine Aktion statt, bei der den Schülerinnen und Schülern das Leben von Anne Frank nähergebracht wird. Zu diesem Anlass hängen in der ganzen Schule Bilder von Anne Frank, denn dieses Gesicht soll zum Nachdenken und Erinnern anregen.
Im Foyer wird eine Präsentation über einen Beamer an die Wand projiziert, die über rassistische Vorfälle informiert. Auf Stellwänden sind Zitate von Anne Frank sichtbar, die aus ihrem Tagebuch stammen. Dieses schrieb sie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs, als sie aus ihrer Heimatstadt Frankfurt a. M. nach Amsterdam floh, wo sie sich mit ihrer Familie versteckt hatte. Nach dem Verrat ihres Verstecks, wurde die Familie in ein Konzentrationslager deportiert, in dem Anne, ihre Schwester Margot und ihre Mutter umgebracht wurden – und das aufgrund ihres jüdischen Glaubens. Das Tagebuch blieb zurück und so wurde ihre tragische Geschichte weltweit sehr bekannt, jedoch ist sie kein Einzelfall: Dieser Genozid, der durch das nationalsozialistische Deutschland betrieben wurde, wird als Shoa bezeichnet. Insgesamt wurden etwa 6 Millionen Juden ermordet.
In den großen Pausen konfrontieren AG Mitglieder ihre Mitschülerinnen und Mitschüler mit Zitaten von Anne Frank sowie anderen Opfern von Rassismus – darunter auch Zitate von Martin Luther King Jr., Nelson Mandela und Ferhat Unvar.
Neben den Zitaten sowie den Informationen über Anne Franks Leben, klärt die Antirassismus-AG auch über nationalsozialistische Zeichen, wie das Hakenkreuz, auf. Diese verfassungsfeindlichen Symbole sind meldepflichtig und müssen schnellstmöglich entfernt werden. Die AG-Mitglieder haben daher im Schulgebäude aktiv nach Hakenkreuzen gesucht – und sind fündig geworden. Mehr als 15-mal wurde das Symbol in Tische und Stühle geritzt sowie an Wände gemalt. Oft wissen die Schülerinnen und Schüler nicht, welche Bedeutung das Zeichen hat, weshalb die Aufklärarbeit der AG umso wichtiger ist.
Ein großer Erfolg war auch die „Mauer gegen Hass“, die durch einen Pressebericht viel Aufmerksamkeit bekam (https://www.op-online.de/region/langen/mit-bunter-zettelwand-ein-zeichen-gesetzt-dreieichschule-langen-rassismus-aktion-92860398.html). Im Rahmen der Vielfaltsmesse im Langener Stadtgarten wird diese wieder zur Schau gestellt. Der Stand fällt durch bunte Karten, die auf einem Tisch platziert sind, schon aus der Ferne auf. Dementsprechend ist er während der Messe von Interessierten gut besucht. Die Vorbeischauenden können auf die bunten Karten eine antirassistische Botschaft schreiben und sie anschließend in einen Karton werfen. Es gibt auch die Möglichkeit, Sticker mit besonderen Botschaften auf eine dafür vorgesehene Wand zu kleben.
Für das nächste Schuljahr hat die AG schon ein paar Projekte im Kopf, freut sich aber auch über Motivierte, die sich an der Umsetzung beteiligen.
von Charlotte Keilwerth, 11D