Bäume in Ausdrucksfarben – Kunstunterricht Jg. 11

Bäume in Ausdrucksfarben

Praktische Arbeit der Jahrgangsstufe 11

 

Die Freundschaft zwischen Mensch und Baum ist uralt, mindestens so alt wie die Menschheit selbst. Aufrecht wie wir, aber größer, älter, schweigsamer, steht er in der Landschaft wie ein Gegenüber für uns, der unseren Blick nach oben zu ziehen weiß. Er wird so zu einer Projektionsfläche für unsere Einsamkeit.

In der Wüste, wo keine Bäume wachsen, haben die Menschen einst Säulen aus Stein errichtet, um das zu ersetzen - Obelisken.

Die Expressionisten malten die Landschaften nicht in gegenständlichen Farben, sondern gaben der Landschaft die Farben, die ihrer Gefühlswelt entsprachen - Ausdrucksfarben. Der so eingefärbte Baum wird zum Träger meines Gefühls. Und so gewinne ich durchs Malen ein verstehendes Gegenüber: Nicht den ahnungslosen Baum zwar, aber den Betrachter des Bildes, der die Farben so empfindet wie ich, und ihre Sprache versteht.

 

Lydia Dzida