Geschichte hautnah
Mit der Veranstaltungsreihe Geschichte hautnah verfolgt unsere Fachschaft das Ziel, historische Themen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen und Interessierten der ganzen Schulgemeinde - seien es Eltern, Kolleg*Innen, Schüler*Innen aus allen Jahrgängen oder geschichtsbegeisterten Bürger*Innen - vor allem den Kontakt und Austausch mit Zeitzeugen zu ermöglichen.
Den Auftakt der Reihe bildete ein Abend mit Niklas Frank, der uns als deutscher Journalist und Autor und gleichzeitig Sohn des als NS-Kriegsverbrecher hingerichteten Leiters des ehemaligen „Generalgouvernements Polen“, dem „Schlächter von Polen“ Hans Frank, einen freimütigen und schonungslosen Einblick in seine Versuche der Vergangenheitsbewältigung am Beispiel seiner eigenen Familie gewährt hat.
Als weiteren Gast durften wir Jutta Fleck begrüßen, die als „Die Frau vom Checkpoint Charlie“ internationale Berühmtheit für ihren friedlichen Widerstand gegen die DDR-Diktatur erlangte. Authentisch berichtete sie über ihre gescheiterte Flucht mit ihren Töchtern aus der DDR, über ihre Erlebnisse als politischer Häftling im Frauen-Gefängnis „Burg Hoheneck“, ihren Freikauf durch die Bundesrepublik sowie ihren langen Kampf um die Freilassung ihrer Töchter aus der DDR.
Einen Themenabend der besonderen Art erwartete das Publikum, als Anja Bilabel, ausgebildete Schauspielerin und Synchronsprecherin, gemeinsam mit der Musikerin Salome Amend ein Hörtheater-Programm zum Thema „Wolfskinder“ an der DSL inszenierte: In einer Melange aus Zeitzeugenberichten, Literatur und Dokumentation sowie musikalischer Umrahmung, brachten die beiden Künstlerinnen uns die vielerorts vergessene Geschichte deutscher Kriegskinder im ehemaligen Ostpreußen näher, die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor russischen Soldaten in Sicherheit zu bringen versuchten und heimat- und elternlos verwilderten und deshalb Wolfskinder genannt wurden.
Caro Heß