Neues Kunstwerk im Atrium

Als ein in meinen Augen besonderes Highlight entstand dieses abstrakte Team-Painting-Gemälde in der letzten regulären Schulwoche vor den Osterferien durch die Schülerinnen meines Kunst-Leistungskurses. Um die umfangreiche Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung dieses großformatigen Bildes auf ca. 230 × 200 cm überhaupt zu ermöglichen, musste einer der Kunsträume eine Woche lang gesperrt werden.

Passend zum Thema „Abstraktion“ der Q4 sollten die Schülerinnen u.a. mit ihren Lieblingsfarben ein gemeinsames abstraktes Bild entwickeln, das sich thematisch mit der gegenwärtigen Situation und den Gefühlen der Schülerinnen beschäftigt. So standen also Begriffe wie z.B. Abschluss der Schulzeit, Neuanfang, Verlust, Freiheit, Loslassen, Freunde und Abiturprüfung im Fokus. Um dem auch emotional möglichst nahe zu kommen und diesen Ausdruck in dem Gemeinschaftsbild zu verwirklichen, haben wir u.a. eine gemeinsame Playlist zum Thema „School‘s Out“ erstellt und diese während des Malprozesses ablaufen lassen.

Als dann das eigentliche Malen begann, waren die ersten Pinselstriche noch eher zögerlich und räumlich eng. Im weiteren Malprozess jedoch wurden die Schülerinnen mutiger und neugieriger und spürten nach, was es bedeutet, Farbe über das gesamte Bild zu werfen oder gleich mit einer ganzen Flasche quer über das Bild zu spritzen. Wie fühlt es sich an, gemeinsam an einem Bild zu arbeiten, eigene Pinselstriche oder Farbspuren zu setzen und damit auch immer wieder die der anderen zu übermalen? Wann also dominiere ich das Geschehen oder halte ich mich zurück? Nehme ich das gemeinsame Malen als einen Moment der Verbindung mit meinen Mitschülerinnen, als ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des gemeinsamen Wirkens wahr? Der mutigste Moment ergab sich für mich an dem Punkt als eine Schülerin für sich entschied, einmal über das gesamte Bild zu laufen. Gegen Ende wurde es für mich auch sehr spannend zu beobachten, wie ohne darüber zu sprechen scheinbar jeder aus dem Kurs für sich entschieden hat, dass das Bild nun fertig sei und nur wenige noch letzte Akzente zu setzen sind.

Das fertige Kunstwerk meiner Schülerinnen zum Thema „School‘s Out“ ist eines voller Energie, Dramatik, Dynamik, Mut und Gemeinschaftlichkeit. Mir gefällt es richtig gut und ich freue mich, dass ich dadurch eine bleibende und würdigende Erinnerung an diesen tollen Kurs geschaffen habe.

Angeregt zu dem neuen Kunstwerk für das Atrium wurde ich im Übrigen von Gesine Siebold, die mich bzw. die Fachschaft Kunst bat, das über zehn Jahre alte Bild aus dem Wahlpflichtkurs „1000-Augen-Projekt“ von Georg Burandt zu ersetzen. Noch erhalten und archiviert, befindet es sich auf der Rückseite des abstrakten Bildes, das ich unter anderem mit der großen Unterstützung des neuen Hausmeisters Herrn Königseder in den Herbstferien anbringen bzw. auswechseln konnte. Bei dieser Gelegenheit habe ich mich auch entschieden, den ursprünglich schwarzen Rahmen mit hochwertigen Goldpigmenten etwas aufzuwerten.

Stefan Huth

Mitwirkende am Kunstwerk „School’s Out“ aus dem Kunst-LK 2019-2021:

Nathalie 
Laura Boll
Ellen Dittrich
Ferilyn Junghanns
Laura Kramarczik
Anna Kurz
Solveig Maas
Antonia Reuter
Triborna Siddique
Naomi Tesfamariam
Mareike von Tiling